Stellen Sie mir / stelle mir Deine Foto-Frage!
Hier werde ich sie Dir / Ihnen gern unentgeltlich beantworten:
Hoi Heinz, in einem Grossmarkt konnte ich
von einem Verkäufer eine super-schnelle Speicherkarte kaufen; zwar nicht
billig, aber nun bin ich für die kommende Saison gerüstet -
oder?
J., B-D
Lieber J.
eine schnelle Karte ist sicher immer von Vorteil,
schon mal bei den Serienbildern, dann aber vor allem beim Video. Somit hatte
der Verkäufer nicht unrecht. ABER: Deine Kamera (Marke und Modell ist mir
bekannt) unterstützt diese schnelle Uebertragung der Dateien gar nicht! Nun,
ja, den Verkäufer und seine Kasse wird's freuen... Du hast also völlig
umsonst sehr viel Geld ausgegeben! Diese Schnelligkeit der Karte nützt Dir
nichts!
Lieber
Herr Richner, ich möchte einen Beruf im Bereich Fotografie
erlernen - ist dieser Beruf überhaupt eidgenössisch anerkannt
und die Berufsbezeichnung geschützt? Vielen Dank für Ihre
rasche Antwort und Ihre spontanen Hilfestellungen. Florian, G.
Lieber Florian
da sprichst Du ein heikles Kapitel an: nein, die Berufsbezeichnung
"Fotograf" ist in der Schweiz nicht geschützt. Das heisst, dass
jede/r, die/der mit einem Fotoapparat unterwegs ist, sich Fotograf
nennen darf. Ja, sogar ein Handy oder iPhone reicht für diese
Bezeichnung. Wir Berufsfotografen bedauern das sehr und wehren uns beim
Bund schon seit Jahren dagegen.
Die Ausbildung ist selbstverständlich eidgenössisch
anerkannt und endet mit der LAP, der Lehrabschluss-Prüfung und
einem entsprechenden Zertifikat; "eidg. dipl. Fotograf" darf sich nur
nennen, wer dieses Zertifikat erworben hat!
Ein Baumarkt-Vertreter aus der Region Zürich hat eine "elegante"
Lösung gefunden. Er schreibt bei jedem Sportanlass, an dem er
fotografiert: "Ich bin als Sportfotograf am xy-Meeting". Nun ja - so wie wir etwa sagen: "ich gehe als Cowboy/Batman/Hexe/Cinderella... an die
Fasnacht"...
Ich freue mich immer auf die Fotos
auf Ihrer Website. Nur: warum dauert das so lange, bis sie dort
veröffentlicht werden? Bei andern stehen die Bilder jeweils
bereits am nächsten Tag im Netz!
Mirjam G., S.
Liebe Mirjam
ja, ich weiss, dass es Leute gibt, die rascher sind als ich; aber schau Dir doch mal jene Fotos an!
Ich als Fotograf bin der Meinung, dass Du / dass Ihr alle Anspruch habt
auf qualitativ gute Bilder - und damit unterscheiden wir uns ja auch
von "Knipsern" am Sportfeldrand. Das aber heisst, dass ich jede Foto
einzeln bearbeite, den richtigen Ausschnitt wähle, allfällige
Belichtungskorrekturen vornehme... und sie erst dann
veröffentliche, beziehungsweise Euch abgebe. Unbearbeitete Bilder
weiter zu geben oder gar zu verkaufen, finde ich eine Frechheit Euch
gegenüber, die Ihr ja im Sport auch eine gute Leistung zeigt.
Also: Gedulde Dich halt leider weiterhin; ich verspreche Dir, dass ich
in Zukunft innert einiger Tage die Fotos auch online schalten werde. .
Kann
ich bei einem Lauf-Anlass Gegenlicht mit meinem internen
Blitzgerät die heikle Situation verbessern?
G.S., Z.
Lieber G.S.
im kleinen Rahmen ist das interne (eingebaute) Blitzgerät
sicher eine Option. Aber: Dieses Blitzgerät reicht
allerhöchstens drei Meter weit! Da die Läufer/innen aber
weiter weg sind, nützt das Blitzgerät so gut wie nichts!
(ausser dass es die Akkus belastet...). Sicherer ist die
Spot-Belichtungsmessung, die jede (DSLR-)Kamera bietet oder auch die
Belichtungskorrektur, wobei ich hier nicht über "plus 1"
hinausginge; alles andere würde zum "Ausfressen" der hellen
Partien führen. Für diese Einstellungen müssten Sie sich aber
vorerst mit der
Kamera-Technik anfreunden.
Lieber Herr Richner, wiederum wurden
wir reich beschenkt mit wunderschönen Aufnahmen vom Cross in
Rothenburg; ganz herzlichen Dank! Dr. R.K.
Liebe Frau Dr. K.
der vom TSV-Rothenburg organisierte Anlass war mustergültig - und
da auch das Wetter stimmte, gelangen die Fotos tatsächlich
befriedigend. Mitgeholfen hat natürlich auch, dass kein Schnee
(mehr) lag, denn dann würden echte Ansprüche an die
Belichtungs-Technik gestellt. Ich freue mich über Ihre positive
Reaktion und wünsche weiterhin eine gute und unfallfreie
Saison, nun mehrheitlich auf der Bahn.
Meinen Sie mit "Spot-Belichtung"
nicht viel eher die "Sport-Belichtung", die ich im Motivprogramm finde?
W.S., O.
Lieber W.S.
nein, das sind zwei verschiedene "Paar Schuhe"! Mit Spot-Belichtung
arbeitet der Profi, der sich intensiv mit seinem Hobby
beschäftigt. Hier wird der genau angepeilte Punkt im
"mittleren Grauwert" angemessen und entsprechend belichtet, was zu
ausgeglichenen Aufnahmen führt. Das "Sport-Programm" hingegen ist
für Amateure geschaffen worden, die nicht gewillt sind, sich
intensiv mit der Technik der Fotografie auseinander zu setzen, also eigentlich
für unmotivierte Knipser! Es sorgt zwar mit seinen kurzen
Belichtungszeiten für weniger unscharfe Fotos in der
Sportfotografie, ist aber nur für durchschnittliche Bilder
geeignet.
Muss ich meine Leichtathletik-Fotos
nach der Aufnahme noch bearbeiten - oder kann ich sie gleich so ins
Netz stellen ? Gü, Z.
Lieber Gü
selbstverständlich ist es Dir freigestellt, die Fotos unbearbeitet
ins Netz zu stellen - Du (dis!-)qualifizierst Dich dabei aber selber!
Gerade in der LA-Fotografie ist es ja oftmals nicht möglich, den
Bildausschnitt bereits bei der Aufnahme aussage-kräftig zu
gestalten (wir können den Athletinnen ja nicht "im Weg"
stehen...!). Wenn Du also mehr als eine Landschafts-Uebersicht oder ein
schönes LA-Stadion zeigen willst, wirst Du wohl nicht umhin
kommen, Deine Fotos - zumindesten was den Ausschnitt anbelangt - noch
leicht zu bearbeiten! Dafür gibt es gute Programme, das Beste
ist nach wie vor der "Adobe Photoshop", wobei bereits die
"Elements"-Versionen für weniger Ambitionierte recht gute Möglichkeiten bieten.
Wir bedanken uns herzlich für die schönen Bilder - die sind ja so toll! E.V., B.
Liebe Familie V
"toll" finde ich vor allem, dass Ch. neben dem Fussball nun auch den
Laufsport für sich entdeckt hat - sicher schliesst das eine das
andere nicht aus! Mit etwas Uebung (und die habe ich nun ja
wirklich schon seit vielen Jahren) gelingen auch anspruchsvolle Fotos,
selbst wenn die "Models" recht schnell unterwegs sind.
Weiterhin viel Spass und heute schon eine gute Staffelmeisterschaft!
Was ist besser - die Mehrfeld-Schärfemessung oder die Spot-AF-Messung? M.N., Us.
Lieber M
eine gescheite Frage! Die Mehrfeld-AF-Messung reagiert immer auf den
nächstgelegenen Punkt (eigentlich kommt so die gewünsche Foto
meist gut heraus); die Spot-AF-Messung beschränkt sich auf einen
winzig kleinen Punkt in der absoluten Bildmitte. Wenn Du nun zum
Beispiel im Zoo ein Gitter vor Dir hast, kann die Spot-AF-Messung exakt
zwischen dem Maschendraht hindurch messen und die Distanz stimmt auf das
anvisierte Tier - jede andere AF-Eistellung würde aufs Gitter
scharfstellen... - und alles andere bleibt unscharf!
Für Schnappschüsse würde ich also die
Mehrfeld-AF-Messung anwenden - für Aufnahmen, wo die Schärfe
genau gelegt werden muss, ist die Spotmessung, die ja auch "einfachere"
Kameras anbieten, viel geeigneter, das braucht aber einen "Denkeinsatz" von
Dir als Fotografen... Aber als interessierter Nachwuchs-Fotograf und
Kursteilnehmer, wie ich Dich kennen gelernt habe, macht Dir etwas
"Kopfarbeit" keine Mühe!
Grüezi Heinz, darf ich da gleich
eine Frage wegen der Spot-AF-Messung anschliessen? Beim Kunstturnen
habe ich sie nach Deiner Anleitung angewendet - aber der Knabe ist
trotzdem unscharf!!! Warum?
Werner, XY
Lieber Werner
gut hast Du mir die "missglückte" Foto mitgeschickt. So (und nur
so!) kann ich Deine Frage beantworten. Zuerst dachte ich, es
könnte an den technischen Einstellungen liegen (AF-Modus, Blende,
Verschlusszeit, ISO-Einstellung... haben alle einen direkten oder
indirekten Einfluss auf die Qualität der Fotos). Beim näheren
Betrachten aber wurde mir rasch klar, worunter Deine Aufnahme leidet:
Dein Motiv befindet sich ausserhalb der Bildmitte - wird also von der
Spot-AF-Messung überhaupt nicht erfasst! (Diese zielt auf die
Sprossenwand im Hallenhintergrund!). So
gelingen selbst einem Profi keine scharfen Aufnahmen...
Also: ein bisschen Verständnis und "Kopfarbeit" - siehe meine
Antwort oben an M.N. - ist "leider" schon nötig! Da braucht es
offenbar noch viel Uebung. Aber gib nicht auf: "hoffnungslose
Fälle", wie Du sie in einem andern Mail an mich erwähnst,
sind ganz selten...